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Pforzheim: Von Gold geprägt
Die Goldstadt Pforzheim: Bis heute eilt dem Ort zwischen Stuttgart und Karlsruhe sein Ruf voraus. Kein Wunder, denn hier war einst die Metropole für Schmuck und Geschmeide. Zahlreiche Uhrenmacher, Goldschmiede, Schmuckdesigner hatten sich hier angesiedelt und verschifften die Ergebnisse ihres Handwerks in die ganze Welt.
Auch in der Gegenwart sind einige Namen von Rang in Pforzheim noch beheimatet und immerhin 75 Prozent aller deutschen Schmuckwaren werden hier gefertigt. Die wirklich goldenen Zeiten kamen nach dem Krieg unter den Nationalsozialisten dennoch nie mehr zurück. Pforzheim war eine der am schlimmsten bombardierten Städte ganz Deutschlands. Dies hatte Gründe: Die Stadt diente mit ihren Schmuck- und Uhrenfabriken der Rüstungsindustrie. Tausende Arbeiter, auch zwangsdeportierte, stellten Bordfunkgeräte, Granaten und mehr her. Zudem verfügte Pforzheim über ein wichtiges Schienennetz, mit dem sämtliche Fronten mit weiteren Waffen hätten beliefert werden können. Die britische Luftwaffe setzte dem 1945 innerhalb von 22 Minuten ein Ende – ein Großteil der Stadt war in nur einem groß angelegten Luftangriff zerstört.
Noch heute kann man die Geschichte anhand des Stadtbildes erahnen: Die Häuser wurden zweckmäßig und schnell wiederaufgebaut, nur wenige Altbauten blieben vornehmlich in der Nord- und der Südstadt erhalten. Für Besucher gibt es dennoch eine Menge zu entdecken. So lädt die Lage auf jeden Fall dazu ein, drei Naturschutzgebiete zu besichtigen. Dazu zählt auch das sogenannte Felsenmeer, das Buntsandstein und weitläufige Wälder zu bieten hat. Darüber hinaus ist die Region für Wanderungen und ausgiebige Radtouren bestens geeignet. Sehenswert sind außerdem das Schmuckmuseum im Reuchlinhaus, diverse Burgruinen und Kirchen oder auch der Enzauenpark, der zur Landesgartenschau 1992 eröffnet wurde.
Etwa 125.000 Menschen leben in Pforzheim und seinen 16 Stadtteilen. Sie arbeiten entweder im Schmuckgewerbe oder sind in der Metallverarbeitung, der Elektronik und Elektrotechnik tätig. Leider kämpft die Stadt jedoch auch gegen die höchste Arbeitslosenquote in ganz Baden-Württemberg. Dafür investiert sie in Bildung wie die Universität, modernisiert seine Innenstadt und schafft einen attraktiven Rahmen für Startups.